5. Treffpunkt für die Verschiedenen

Unsere Gemeinde ist Treffpunkt für die verschiedenen Altersgruppen, macht spezifische Angebote für sie, führt die Generationen aber auch zusammen. Sie ist Treffpunkt für die unterschiedlichsten Menschen. Sie ist ein Ort zum Austausch, zur aktiven Auseinandersetzung, zum Ausruhen und Auftanken.

Als volkskirchliche Gemeinde haben wir es mit einer breiten Palette von Menschen zu tun, die allein durch ihre (formale) Kirchenmitgliedschaft als Glieder der Gemeinde ernst zu nehmen sind. Von daher haben wir als Gemeinde die Aufgabe, unseren Gemeindegliedern durch auf sie zugeschnittene Angebote Möglichkeiten zu bieten, auch aktiv ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden. Wir setzen dabei voraus, dass gerade Menschen in ihrer Verschiedenheit einander bereichern können. In Orientierung an Jesus Christus gilt es, sowohl den Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung als auch denen zum „Zur- Ruhe-kommen“ Raum zu geben. Vergewisserung und Engagement gehören zusammen, brauchen einander.

Im aktuellen Angebot unserer Gemeinde wird dem bereits in vielfältiger Weise Rechnung getragen, wie die folgende Bestandsaufnahme zeigt:

  • Kinder: Krabbelgruppen, Kindergottesdienst, Krabbelgottesdienst, Kinderfreizeit, Kindergärten, Pfadfinder
  • Jugendliche: Mitarbeiterschulung, Jugendgottesdienste, Band, Jugendfreizeit, Jugendgruppe, Theater in der Kirche, Pfadfinder, Projekte, Flötengruppen
  • Mädchen: Mädchentag, Selbstverteidigungskurs, teils spezielle Angebote im Konfirmandenunterricht
  • Familien: Familiengottesdienste, Eltern-Kind-Gruppen, Familienfreizeit

Diese auf die nachfolgenden Generationen ausgerichteten Arbeitsbereiche sowie die hierfür eingerichtete hauptamtliche Stelle wollen wir bei allen Sparzwängen auf jeden Fall als Schwerpunkt erhalten.

 


 

Konzeptionelle Überlegungen, die speziell für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit von den darin engagierten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Zusammenwirken mit den Zielgruppen selbst angestellt worden sind, sind im Folgenden zusammengefasst:

A. Für die Arbeit mit 6 bis 10-jährigen Kindern

Grundsatzziele:

  1. Kinder spielen bei uns in der Gemeinde eine eigene Rolle, statt nur Anhang der Eltern zu sein. Sie sind eigene Persönlichkeiten.
  2. Die Kirchengemeinde ist ein Zuhause für Kinder, auch schon für die ganz Kleinen.

Rahmenziele:

  1. Bei uns bekommen Kinder christliche Werte und soziales Verhalten vermittelt.
  2. Kinder werden durch unsere Angebote in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt.

Ergebnisziele:

  1. Wir bieten differenzierte Angebote, die die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder ansprechen.
  2. Durch die Angebote ermöglichen wir den Kindern die Entwicklung von Eigenverantwortlichkeit.
  3. Wir bieten Raum und Zeit für Kinder, damit sie ihre Stärken entdecken und entwickeln können.

Situationsanalyse und Zielformulierung ergeben grundsätzlich, dass in Zukunft die Arbeit mit Kindern im Bereich der Projektarbeit liegen soll. Bei der Planung und Durchführung von Projekten für Kinder im Grundschulalter sollen folgende Punkte berücksichtig werden:

  • Es sollen dezentrale Projektangebote unter Einbeziehung von örtlichen Kooperationspartnern stattfinden.
  • Die Angebote kommen zu den Kindern, d.h. sie finden vor Ort in den einzelnen Stadtteilen und Orten unserer Kirchengemeinde statt.
  • Die Projekte sollen so konzipiert sein, dass die Projektidee von Stadtteil zu Stadtteil wandern kann.
  • Bei den Projekten soll auf die Zusammenarbeit mit den Kindergottesdiensten vor Ort geachtet werden.
  • Es sollen auch weiterhin zwei Großprojekte für Kinder, wie z.B. die „Kinder-Film-Tage“, für die Gesamtgemeinde stattfinden. Diese können sehr gut als Einstiegschance für jüngere Ehrenamtliche genutzt werden.
  • Die Kinderprojekte können nur zusammen mit Ehrenamtlichen entwickelt und durchgeführt werden.
  • Bei den Projekten soll darauf geachtet werden, dass sie bei uns in unseren und um unsere Räumlichkeiten stattfinden können. Wichtig ist jedoch auch, dass wir zu den Kindern gehen, so dass Projekte z.B. auf den Spielplätzen oder Schulhöfen stattfinden.

B. Für die Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren:

  1. Ehrenamtlichkeit
    Jugendliche wollen Verantwortung übernehmen als Ehrenamtliche, sie wollen etwas bewegen und verändern. Es ist ihnen ein großes Bedürfnis zu zeigen, welche Kompetenzen sie haben und welche Schätze sie bei uns einbringen können. Durch das Ehrenamt werden Jugendliche in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, bekommen positive Rückmeldungen über ihre Begabungen und können diese weiterentwickeln. Ehrenamtliche sind Vorbilder für jüngere Jugendliche. Nur durch das Engagement der Ehrenamtlichen kann die Jugendarbeit so bunt und lebendig sein. Die Ehrenamtlichkeit gilt es zu bewahren und weiterhin als wichtigstes Standbein der Jugendarbeit zu fördern. Für die Arbeit mit Ehrenamtlichen müssen wir finanzielle Mittel auch in Zukunft bereithalten.
  2. Gemeinschaft
    Jugendliche suchen bei uns die Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen, um sich auszutauschen, Zeit miteinander zu verbringen und Spaß zu haben. Sie suchen Formen, in denen sie Menschen kennen lernen und Gemeinschaft erleben können. Bei allen Angeboten der Jugendarbeit muss das Erleben von Gemeinschaft einen großen Raum haben.
  3. Räume für Jugendliche
    Jugendliche haben den Wunsch, eigene Räume zu haben, in denen sie sich treffen und zu Hause fühlen können. Sie müssen die Möglichkeit haben, diese Räume selbst zu gestalten, so dass sie sich damit identifizieren können. Eigene Räume sind wichtig, da sie sich dort in einer geschützten Atmosphäre ausprobieren und entdecken können. Bei allen räumlichen Überlegungen in der Kirchengemeinde muss immer auch über jugendgemäße Räume nachgedacht werden.
  4. Vielseitige Angebote
    Jugendliche sind verschieden, haben verschiedene Bedürfnisse und Begabungen. Auf diese Vielfältigkeit müssen wir mit den Angeboten für Jugendliche eingehen. Somit müssen unsere Angebote bunt, attraktiv und vielseitig sein.
  5. Freizeiten und Fahrten
    Jugendliche wollen Neues kennen lernen. Dazu gehört ganz besonders, die eigene Umgebung zu verlassen. Freizeiten und Fahrten bieten Jugendlichen die Möglichkeit dazu. Hier lernen sie zum einen Menschen aus der Gemeinde oder aus anderen Ländern kennen. Zum anderen bieten Freizeiten die Möglichkeit, dass sie sich selbst neu kennen lernen und ausprobieren können. Freizeiten sind geschützte Räume, in denen Prozesse stattfinden können, sowohl mit Gruppen als auch mit dem Menschen selbst. Teile unserer Jugendarbeit müssen immer durch Freizeiten und Fahrten geprägt sein. Hierzu ist es wichtig, dass wir allen Jugendlichen die finanzielle Möglichkeit bieten, an solchen Freizeiten und Fahrten teilnehmen zu können.
  6. Gottesdienste und spirituelle Angebote
    Jugendliche sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Spiritualität und sinnlichen Erfahrungen. Jedoch brauchen sie oft andere Zugänge zu christlichen Inhalten, als sie diese im „normalen“ Gottesdienst erleben können. Sie haben das Bedürfnis, sich zu anderen Uhrzeiten zu treffen als unsere Sonntagsgottesdienste stattfinden. Sie suchen in den Gottesdiensten ihren Lebensalltag und ihre Musik. Die Jugendlichen wollen ihre spirituellen Angebote selbst aktiv mitgestalten. Wir müssen für Jugendliche Gottesdienstformen mit Inhalten anbieten, die ihrem Lebensalltag entsprechen. Hierbei ist es wichtig, dass Jugendliche selbst in der Vorbereitung und Durchführung dabei sind.

 


 

Ökumenische Ehepaare und Familien: Ökumenische Gottesdienste, Gesprächskreis und punktuelle Angebote
Der hohe Anteil konfessionsverbindender Paare und Familien muss in unserer Gemeindearbeit weiter berücksichtigt, die Wahrnehmung und die Angebote eher noch ausgebaut werden.

Senioren und Seniorinnen: Kaffeenachmittage mit Themen, Ausflüge, Urlaub, Tanzgruppe, Gesprächskreis
Rein zahlenmäßig stellt die ältere Generation bereits jetzt einen großen Anteil unserer Gemeindeglieder. Ihr Anteil wird in Zukunft noch wachsen und wird einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit bilden. Da es zunehmend „junge, fitte“ Senioren und Seniorinnen gibt, ist unser Angebot für sie in Zukunft differenzierter, teils auch anspruchsvoller zu gestalten. Dazu wäre – über die bisher tätigen Bezirkshelferinnen und Ehrenamtlichen hinaus – eine ausgebildete Fachkraft (z.B. Sozialpädagoge oder –pädagogin, Diakon oder Diakonin) nötig. Daher müssen wir für die nächsten Jahre im Auge behalten, ob und wie eine Umstrukturierung in der Seniorenarbeit möglich ist. Wir setzen uns das Ziel, in den nächsten fünf Jahren eine Konzeption und Stellenbeschreibung für diesen Arbeitsbereich zu entwickeln und dabei auch die verstärkte Zurüstung von Ehrenamtlichen in diesem Bereich zu berücksichtigen.

Erwachsene: Gottesdienste, diverse Gesprächskreise, Chor, Bastelkreise, Theater in der Kirche, Gemeindestammtisch, Projekte (wie Fastengruppe „Sieben-Wochen-ohne“, Meditationsabende, Auszeit-Abende im Advent), Reisen (Partnergemeinden, Bildungsreisen)

Männer: Senioren-Männerkreis, Fußballmannschaft

Frauen: diverse Gesprächskreise, Frauenhilfe
Bei diesen Angeboten ist grundsätzlich zu prüfen, ob sie stärker gebündelt oder auch überbezirklich konzentriert werden können.