Jahresbericht 2008

Pfarrstellenreduzierung

Bereits seit Sommer 2006 ist Peter Stursberg mit einer halben Stelle an der Berufsbildenden Schule „BBS Technik Carl Benz Schule“ in Moselweiß tätig. Was als Krankheitsvertretung begann, ist nun endgültig.

Die Gemeinde, speziell der Talbezirk, hat sich in den vergangenen zwei Jahren damit arrangieren müssen, gerade in seinem vielleicht schwierigsten Bezirk nur noch einen „halben Pfarrer“ zu haben. Einzelne Wochentage, die durch den Schulunterricht weitgehend blockiert sind, die eingeschränkte Präsenz gerade auch im Sonntagsdienst, machen der Gemeinde im Tal immer noch zu schaffen.

Nach den Sommerferien 2008 hat auch Bettina Rohrbach begonnen, vier Stunden Evangelische Religion an der Grundschule auf dem Asterstein zu unterrichten. Gabriele Wölk wird mit ebenfalls maximal vier Stunden an der Grundschule in Arenberg zum zweiten Halbjahr, im Februar 2009, beginnen. Damit haben nun alle drei PfarrstelleninhaberInnen ihren Teil dazu beigetragen, ihre (nach kreiskirchlicher Berechnung) reduzierten Gemeindepfarrstellen durch refinanzierte Tätigkeiten aufzufüllen. Da die beiden Kolleginnen bisher noch zu 100 Prozent ihre gemeindliche Arbeit wahrgenommen haben, bedeutet die Übernahme von Schulunterricht in beiden Fällen, die Tätigkeit in der Gemeinde entsprechend zu reduzieren.

Neu ist auch, dass nun alle drei im Pfarrteam mehr oder weniger an die Schulferien gebunden sind. Wie sich das auf Urlaubsplanung und gegenseitige Vertretungsdienste auswirken wird, bleibt abzuwarten. Alles in allem aber haben wir geschafft, was von Anfang an unser gemeinsames Ziel gewesen ist: trotz gestutzter Stellen weiter als bewährtes Team zusammen zu bleiben.

Kirche Pfaffendorf

Jahre des Wartens haben ihr Ende gefunden, als in diesem Frühjahr endlich das Gutachten des gerichtlich bestellten Gutachters mit den von uns nachgeforderten Ergänzungen vorgelegt wurde. Es ist ernüchternd ausgefallen. Finanziell haben wir von den ausführenden Firmen nichts zu erwarten. Zugleich ist dadurch klar geworden, in welch eingeschränktem Rahmen wir weiter denken und planen können. Im Presbyterium besteht Konsens, dass wir unter den gegenwärtigen Bedingungen nur solche Maßnahmen ins Auge fassen werden, die der Sicherung der Kirche dienen. Diese Maßnahmen sind umfangreich und belastend genug, aber angesichts übereinstimmender Aussagen der beteiligten Fachleute sehen wir uns unverzüglich zum Handeln gezwungen, um drohende Gefahren abzuwenden. Ein erster unvermeidbarer Schritt ist der Ab- und Wiederaufbau der bisher nur provisorisch gesicherten Treppenrotunden. Ansonsten gilt weiter, dass Maßnahmen an der Pfaffendorfer Kirche nicht zu Lasten anderer Gemeindebereiche gehen dürfen. Wir werden auf lange Zeit viel Phantasie und Ausdauer an das Einwerben von Spenden und Zuschüssen verwenden müssen.

Durch zwei intensive Klausurtage bereits im Jahr 2006 sowie fortlaufende Informationen und Beratungen fühlt sich das Presbyterium aber gut vorbereitet, diese Herausforderung anzunehmen und der Gemeinde zugute zu bewältigen.

Jetzt, Anfang August, sehen wir gespannt einer Reihe von Gesprächen mit kreiskirchlichen und landeskirchlichen Gremien und Vertretern in diesem Monat entgegen. Werden wir Unterstützung für unser durchdachtes Sicherungskonzept finden?

Neues Presbyterium

Bei der Presbyteriumswahl im Februar hat unsere Gemeinde erstmals die Briefwahlunterlagen direkt an alle Wahlberechtigten verschickt. Das hat zu einer erfreulichen Steigerung der Wahlbeteiligung von 10,20 Prozent im Jahr 2004 auf 18,65 Prozent im Jahr 2008 geführt. Der Wechsel im Presbyterium ist „sanft“ vonstatten gegangen. Zwar sind auch einige „Urgesteine“ nach 32 bzw. 36 Jahren als Presbyterinnen ausgeschieden, aber insgesamt ist die eine Hälfte des Gremiums wiedergewählt worden, die andere Hälfte ist – in allen drei Bezirken sehr ausgewogen – neu dazugekommen. Bereits die ersten Sitzungen haben gezeigt, dass wir auch in der neuen Zusammensetzung wieder ein sehr motiviertes und arbeitsfähiges Presbyterium haben.

Gemeindegliederzahlen – Entwicklung

Eine erfreuliche Tendenz ist in diesem Jahr festzustellen. Auf der einen Seite gab es bisher verhältnismäßig wenige Beerdigungen, auf der anderen Seite vermehrt Taufen von Kindern und Erwachsenen. So stagniert die Zahl unserer Gemeindeglieder nicht nur, sie ist sogar wieder leicht gestiegen.

Ehrenamtlichen-Werbung

Im Bezirk Nord ist der Versuch gestartet worden, neue Ehrenamtliche für die Seniorenarbeit zu gewinnen. In einem persönlichen Anschreiben wurden rund 120 Frauen zwischen 50 und 60 Jahren zu einem Frühstückstreffen eingeladen. Diese Altersgruppe erschien sinnvoll, da Frauen in diesem Alter in der Regel keine kleinen Kinder mehr zu Hause haben, aber, sollten sie nicht (wieder) berufstätig sein, vielleicht nach einer sinnvollen Aufgabe suchen. Erstaunlich war, dass eine ganze Reihe der angeschriebenen Frauen mit Anrufen oder per Mail auf die Anfrage reagiert haben. Sie beschrieben, dass sie zwar beruflich, manchmal auch privat, voll eingespannt seien, das gemeindliche Engagement aber sehr schätzten und sich sehr geehrt fühlten, angefragt worden zu sein.

Nach einem Frühstückstreffen, bei dem wir die verschiedenen Aktivitäten und Angebote im Rahmen der Seniorenarbeit vorgestellt haben, können wir uns immerhin über fünf „Neue“ freuen, die wir ohne das gezielte Anschreiben wahrscheinlich nie für uns entdeckt hätten. Eine weitere hat signalisiert, nach dem Eintritt in den Ruhestand im nächsten Jahr mitarbeiten zu wollen. Mit denen, die bereits in der Gemeinde im Seniorenbereich engagiert sind, wären in der angesprochenen Altersgruppe nun 10 Prozent der Frauen ehrenamtlich aktiv – das ist doch eigentlich gar nicht so schlecht…

Seniorenarbeit Gesamtgemeinde / Stiftung „Lebens-Weise“

Die Idee entstand auf dem Presbyteriumswochenende im Frühjahr 2007, bei dem wir uns mit der „mittleren Finanzplanung“ für unsere Gemeinde beschäftigt haben. Nun sind wir dabei, die Idee in die Tat umzusetzen und die Stiftung „Lebens-Weise“ zu gründen. Mit ihr wollen wir die Arbeit mit und für ältere Menschen unserer Gemeinde auf Zukunft hin stabilisieren und sichern. Wir setzen damit auch um, was sich das Presbyterium in der Konzeption von 2004 zur Aufgabe gesetzt hatte, nämlich innerhalb der nächsten fünf Jahre die Konzeption der Seniorenarbeit zu überarbeiten und weiterzuentwickeln.

Zwei unserer drei Bezirkshelferinnen werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Eine Wiederbesetzung ist angesichts geringer werdender Kirchensteuermittel nicht angesagt. Zugleich können wir aber nicht vernachlässigen, dass die Zahl der älteren Menschen auch in unserer Gemeinde wachsen wird und die Bedürfnisse der Senioren und Seniorinnen sich weiter wandeln, vielfältiger und anspruchsvoller werden. Auch Ehrenamtliche werden zunehmend gebraucht, müssen gewonnen und begleitet werden. Deshalb verfolgen wir das Ziel, mittelfristig eine qualifizierte hauptamtliche Kraft für die Seniorenarbeit einzustellen, zumindest mit einer halben Stelle. Damit dies aber die Gemeindefinanzen auf Dauer nicht überfordert, haben wir uns für die Gründung einer Stiftung entschieden. Einige größere Spenden und die Umwidmung eines Immobilienerlöses sollen den Grundstock bilden und werden in Zukunft hoffentlich Zustiftungen nach sich ziehen.

Fundraising im Bereich der Jugendarbeit

Seit einiger Zeit hat sich der Jugendausschuss unserer Kirchengemeinde mit der Finanzierung der Jugendarbeit beschäftigt. So entstand die Idee, sich mit dem Thema Fundraising auseinanderzusetzen. Nach vielen kleinen Aktionen von Jugendlichen entstand auf einem Klausurtag im Februar das Projekt „Sparschweine“. 100 Sparschweine werden an Menschen verkauft, die sie ein Jahr lang „füttern“ sollen. Mit den so eingehenden Spenden soll unsere Jugendarbeit unterstützt werden. Erinnerungen, die Schweine ständig zu füttern, wird es in sehr kreativer und lustige Art und Weise für alle Besitzerinnen und Besitzer geben. Ein Jahr später (Oktober 2009) wird das große „Schlachtfest“ gefeiert. Wir sind gespannt, wie vollgefüllt unsere Schweine sein werden. Schon jetzt ist diese Aktion der Jugend in aller Munde.

im Presbyterium beschlossen am 7. August 2008