Jahresbericht 2017

Gemeindebericht der evangelischen Kirchengemeinde Pfaffendorf 2017

Rund um die Hoffnungskirche auf der Pfaffendorfer Höhe gibt es folgendes zu berichten:

Unsere Neubürger aus Syrien, Afghanistan und Armenien haben sich eingelebt. Die Kinder gehen in unsere evanglischen Kindergärten, in die Grundschulen und weiterführenden Schulen, die Erwachsenen besuchen ihre Sprachkurse in der Stadt oder bei uns in der Hoffnungskirche. Im Anschluss an den Sprachkurs an der Hoffnungskirche gibt es immer eine Sprechstunde der Sozialarbeiterin der Stadt Koblenz. Das hat sich gut eingespielt.

Unser Kleiderlädchen unterhalb der Hoffnungskirche wird gut angenommen von verschiedenen Menschen. Wir werden das Lädchen weiterführen und unsere "Kollektion" auf Herbst und Winter umstellen.  Sprachkurs und Lädchen leben von einer Gruppe sehr motivierter Ehrenamtlicher.

Von August bis Oktober 2017 hat ein Taufseminar der 4 Koblenzer Gemeinden für unsere interessierten Neubürger stattgefunden mit dem Ziel der Taufe am 29.10.17.

Im März 2017 gab es  in der Hoffnungskirche einen ökumenischen Gesangsworkshop mit Eugen Eckert von der Gruppe Habakuk, ein gut besuchter Workshop, der Lust auf neue geistliche Musik machte und  ökumenisch die Gemeinsamkeit mit der altkatholischen Gemeinde Koblenz stärkte. Das abschließende ökumenische Abendlob war ein stimmungsvoller Abschluss eines reichen Tages.

 

Aus der Jugendarbeit

In diesem Jahr beschäftigt uns in unserer Kinder- und Jugendarbeit neben den alltäglichen Aktionen, Gruppen, Freizeiten und Veranstaltungen eine große Veränderung: der Bau unseres neuen Jugendhauses ist im vollen Gange!

Ab Januar haben sich Jugendliche aus der Gemeinde an vielen Wochenenden mit dem Abreisen von alten Tapeten, dem „Rückbau“ von Holzvertäffelung und dem Einreisen von Leichtbauwänden im Katharina-von-Bora Haus an der Hoffnungskirche beschäftigt. Dieses Haus soll im Laufe des Jahres so renoviert werden, dass es unser neues Jugendhaus wird. Im Mai haben dann die Handwerker mit ihrer Arbeit angefangen und nun sieht man schon deutlich, wie das neue Jugendhaus mal aussehen wird. Nachdem wir bisher nur einen großen Raum für unsere vielfältige Arbeit in der Hoffnungskirche hatten, stehen dann Gruppenräume, ein Probenraum für die Band, ein Kreativraum, eine große Küche und ein Außengelände mir Feuerstelle für die Kinder und Jugendlichen unserer Gemeinde zur Verfügung.

Auch wenn es noch ein wenig dauert, so sind wir doch sehr optimistisch, dass wir im neuen Jahr eine große Einweihungsfeier haben werden. Die neuen Räumlichkeiten werden viele neue Aspekte in unsere Kinder und Jugendarbeit bringen, auf die wir uns schon sehr freuen.

 

Gemeindearbeit im Zeichen des Reformationsjubiläums

Zum dritten Mal ist in der Pfaffendorfer Kirche ein Kunstprojekt zu sehen. Die Koblenzer Künstlerin Ute Bernhard präsentiert – ausgehend von Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ - ihre dreiteilige Installation unter der Überschrift „absconditus | das andere“. Mit einer Vernissage am 31. März wurde die Ausstellung eröffnet, sie endet mit der Finissage und einem Künstlerinnengespräch am 19. November um 11.00 Uhr im Gottesdienst.

Das Kunstprojekt ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe „1517 – Freiheit im Wandel – 2017“. Unter diesem Motto lud die Gemeinde im April/Mai zu einer Vortragsreihe zum 500jährigen Reformationsgedenken ein. Dr. Gregor Gysi MdB (Berlin), Prof. Dr. Ulrich Furbach (IT, Künstliche Intelligenz; Koblenz), Prof. Dr. Thomas Martin Schneider (Theologie; Koblenz) und Dr. Gerhard Thiele (Astronaut; Bonn) waren zu Vorträgen in die Pfaffendorfer Kirche eingeladen. Die Vortragsreihe fand in der Gemeinde und über ihre Grenzen hinaus ausgesprochen positive Resonanz.

Das Thema „Freiheit“ griff auch eine Predigtreihe zum Reformationsjubiläum auf, die mit Zentralgottesdiensten in den verschiedenen Predigtstätten der Gemeinde unterschiedliche biblisch-theologische Aspekte des Freiheitsbegriffs beleuchtete.

Am Reformationstag, der in diesem Jahr ja einmalig gesetzlicher Feiertag war, wanderte eine Gemeindegruppe auf den Spuren des wiedischen Reformators Hermann von Wied eine Etappe auf dem neu eingerichteten Reformationsweg von Neuwied-Niederbieber (in der dortigen Kirche ist Hermann von Wied begraben) nach Rengsdorf. In der Rengsdorfer Grillhütte fand die Wanderung dann ein geselliges Ende.

 

Neue Vikarin

Seit dem 1. April 2016 haben wir die Freude, eine Vikarin in der Gemeinde zu haben, Marina Brilmayer. Noch haben die diversen Kurswochen im Wuppertaler Seminar, die regelmäßigen Einsätze in Berufsschule und Krankenhaus ihre Zeit in der Gemeinde häufig unterbrochen. Alles in allem aber erleben wir, wie Frau Brilmayer unsere Gemeinde, auch das Team der Hauptamtlichen, bereichert. Der unverstellte Blick von außen, Beobachtungen und Fragen, frische Ideen und eigenständige Beiträge geben Anstöße, die uns gut tun. Und es freuen sich einfach alle, dass es immer noch junge Menschen gibt, die den Weg ins Pfarramt gehen wollen und das mit viel Freude, Energie und Einsatzbereitschaft tun.

 

Die evangelische Frauenhilfe

Die Evangelische Frauenhilfe ist auch in unserer Gemeinde seit Jahrzehnten mit Gruppen und Einzelmitgliedern präsent. Wie in vielen anderen Gemeinden ist der hohe Altersdurchschnitt gerade der Nachmittagsgruppe spürbar, die Teilnehmerinnenzahl ist geschrumpft und der Vorstand selbst in die Jahre gekommen. Soll die Gruppe aufgelöst werden? Eine „Lagebesprechung“ einiger aktiver Frauen brachte brauchbare Alternativideen, die sich zu bewähren scheinen:

Die Leitungsaufgaben wurden in sehr kleine Einzelaufgaben gesplittet, die für die Einzelnen überschaubar bleiben und ihren jeweiligen Neigungen entsprechen. Die vierzehntägigen Treffen werden weiterhin auch thematisch gestaltet. Da es aber gar nicht so einfach ist, Referentinnen zu gewinnen oder Themen selbst aufzubereiten, gibt es jetzt regelmäßig Nachmittage mit „Plauderthema“. Zur Anregung und Hilfestellung wurde Material angeschafft: eine „Talk-Box“ in verschiedenen Variationen mit Fragenkarten, die den Austausch und Gespräch der Frauen über einen Themenbereich ihres Lebens und Alltags in Gang bringen können. Der erste Nachmittag war ein voller Erfolg. „Das wollen wir viel öfter machen!“ war die einhellige Meinung der teilnehmenden Frauen. Also: Frauenhilfe gerettet, die Aktiven entlastet und neue Wege beschritten.

Die ökumenischen Aktivitäten sind – aus unterschiedlichen Gründen -  in den drei Gemeindebezirken derzeit unterschiedlich gewichtet. Die Angebote gelten selbstverständlich immer für die Gesamtgemeinde, so auch die Ökumenischen Sommerabende, die ein kleines Team nun zum vierten Mal in Arenberg auf die Beine gestellt hat. Vier thematische Abende mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten zu Themen des Reformationsjahres und eine zusätzliche Gemeindediskussion zum Thema „Ökumene auf der rechten Rheinseite“ wurden wieder sehr gut angenommen, rund 120 verschiedene Menschen haben an den fünf Abenden teilgenommen, an denen jeweils zwischen 30 und 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu verzeichnen waren. Das Konzept „Andacht – Vortrag – Diskussion – Ausklang bei Wein, Wasser, Käse und Brot“ funktioniert, auch wenn gerade die Gemeindediskussion gezeigt hat, wie schwer es beiden Seiten fällt, über den eigenen Kirchturm sprich Ortsteil, Gemeindebezirk, Pfarrgemeinde hinauszudenken und sich auch rein räumlich zu bewegen. Dennoch sind Anregungen weiterer und neuer Begegnungen entstanden, die nun auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden müssen.

 

Die evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf